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Blond

Blond

Martini Sprite

Martini Sprite

Es fängt ein bisschen albern an, wenn die drei Chemnitzerinnen singen, dass wir viel Spaß haben sollen mit dem Album. Aber dann haben wir den! Denn sie foppen uns so schön. Wenn sie von esoterischen Relax-Szenarien wie Meeresrauschen und Geborgenheit im Hier und Jetzt singen, knallt der Refrain überraschend raus: Ich will und kann mich nicht entspannen. Wenn es in »Nah bei dir« heißt: »I love you, alles, was ich will, bist du«, wird am Ende eine Konkurrentin im Garten begraben. Wenn sie von einem Baggersee-Date mit dem jugendlichen Studi-VZ-Schwarm singen, dann kickt da gerade die Menstruation voll rein. Bloody storm in my uterus. Blond, die Band von Lotta Kummer, Nina Kummer und Johann Bonitz, spricht in fast jedem Song feministische Themen an. Da geht es um die Angst, die Frauen ständig auf dem Nachhauseweg begleitet und sie eine Faust um den Haustürschlüssel ballen lässt, da geht es um »Für eine Frau ganz gut«-Sprüche gegenüber Musikerinnen, wenn sie ihre Technik selbst verkabeln können. Und um das Gefühl, dass man sich einfach nicht verliebt, weil der Typ zwar lustig ist, aber dann Dickpics schickt. Auch das Rock’n’Roll-Leben wird thematisiert – und es ist nicht so glamourös, wie es die Musik von Blond vermuten lässt. Die ist nämlich voller Glam. Popchansons mit Rockgitarre und fröhlichen Melodien. Eine Platte voller Ohrwürmer zum Tanzen und (kranke) Hits zum Mitsingen. Grandios! Juliane Streich


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