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Blood (1997)

Blood (1997)

Da klappt einem die Grafik-Kinnlade runter, so gut sehen moderne Ego-Shooter aus. Umso öder sind aber auch die Szenarien, in denen fast alle spielen. Seit beinahe einem Vierteljahrhundert ballern sich Spielerinnen und Spieler vorrangig durch Weltkriegswelten oder moderne Military-Tech-Demos. Zu teuer sind moderne Shooter einfach, als dass sich Publisher da auf Experimente einlassen würden. Ganz anders in den Neunzigern, als so gut wie jedes Szenario in das neue Shooter-Gewand gezwängt wurde. In »Heretic« und »Hexen« gab es sogar Fantasy-Szenarien, die man heute fast nur noch in Rollenspielen sieht. Und dann kam 1997 ein Horror-Shooter mit besonders viel Herzblut: »Blood«. Darin ballern wir uns als Untoter namens Caleb durch Krankenhäuser, Bahnhöfe und Spukhäuser und sehen sehr viel vom namensgebenden roten Saft. Wir kicken abgeschlagene Dickschädel umher und wandern durch Filmkulissen. Im Level »The Overlooked Hotel« sieht man den eingefrorenen Jack Nicholson aus »Shining«. Und die Filmzombies warten im Level »Mall of the Dead« schon auf uns. »Blood« ist zynisch, voll schwarzem Humor und deshalb so großartig – da ändert auch die veraltete Grafik nichts dran. Von modernen Ego-Shootern hingegen wird nichts bleiben, wenn die Technik in ein paar Jahren verstaubt ist. Denis Gießler


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