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Blood Orange

Blood Orange

Essex Honey

Essex Honey

Dev Hynes lebt und arbeitet zwar in New York und ist weit über die USA hinaus bekannt, aufgewachsen ist er aber im britischen Essex. Auf seinem fünften Studioalbum reflektiert er seine Kindheit und den Verlust seiner Mutter in 14 Pop-Hörspielen, die stets überraschen. Ein wundervoll intimes Album, das zwischen amerikanischem R’n’B und britischer Melancholie changiert und im Synthpop der Achtziger badet, Saxofonsolo und Stevie-Wonder-Harmonica inklusive. Seit er im Big Apple Fuß gefasst hat, ist Dev Hynes, der früher in der Hardcore-Punk-Band Test Icicles spielte, ein gefragter Produzent. Zwischen Pop (Kylie Minogue, Britney Spears) und Avantgarde (Philipp Glass, FKA Twigs) wollen alle mit ihm arbeiten. Seine Soloalben, von denen er zwei als Lightspeed Champion herausbrachte, bevor er den Namen Blood Orange annahm, lassen sich ebenso wenig in eine Schublade stecken wie seine musikalischen Interessen. So ist auch »Essex Honey« ein Kaleidoskop aus Erinnerungen, versehen mit Samples und plötzlichen Cello-Einlagen und zahlreichen Gästen, die sich nie in den Vordergrund spielen, sondern vielmehr in den Sound fügen. Zu hören sind dabei auf der stimmlichen Ebene etwa Caroline Polachek und Lorde, Brendan Yates (Turnstile), der sudanesische Dichter Mustafa the Poet und Schriftstellerin Zadie Smith. Herausgekommen ist ein enorm spannendes Album, das sich immer wieder entzieht, im nächsten Moment aber berührt und umarmt. Lars Tunçay


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