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C.A.R.

C.A.R.

Valonia

Valonia

Dichte Wälder, Felsformationen, ausgedehnte Küsten und endlose Steppen: Mit »Valonia« entwirft das Kölner Quartett C.A.R. einladende, ausgedehnte Klanglandschaften. In zehn Postkarten gleiten sie durch diese pittoreske Szenerie hinein in futuristische Soundscapes. Die Musik lebt dabei vom Kollektivgedanken. So stößt die in Berlin lebende Griechin Evi Filippou mit Marimba und Vibrafon zur Reisegesellschaft und die belarussische Künstlerin Oxana Omelchuk lässt ihr Theremin vibrieren und analoge Synthesizer über den Sound der Band schweben. Am Ende singt der aus Istanbul stammende Elif Dikeç sogar von Gärten und Geistern. Dazu gesellen sich Saxofon, Wurlitzer, Bass und ein treibendes Schlagzeug. Wie auf den früheren Alben der Band ist der Krautrock von Neu! und Can hier Ausgangspunkt, driftet auf dem siebten Album aber verstärkt in Richtung Jazz. Das erinnert mal an die Berliner Formation Contriva, mal an den Space-Pop der Franzosen Air oder an Jason Swinscoes Cinematic Orchestra, hier und da gar an Christian Bruhns legendären Soundtrack zur Serie »Captain Future«. Dazwischen schälen sich Popminiaturen aus den Synth-Arpeggios über treibende Beats, wie etwa im Highlight des Albums, dem infektiösen »Debo-See«. Jedes der vier Bandmitglieder steuert dazu Klangideen bei, die das Album in musikalische Nebenstraßen führen. Ein nie vorhersehbarer, versatiler Trip, von dem man im höchsten Maße bereichert heimkehrt. Lars Tunçay


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