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Caribou

Caribou

Suddenly

Suddenly

Und plötzlich – suddenly – merkt man, das ist vielleicht gar nicht für einen selbst gedacht. Verschämt möchte man sich in die nächste Ecke verdrücken – möglichst lautlos, um ja nicht zu stören. Entziehen kann – und möchte – man sich dem sanften, berührenden Gesang von Dan Snaith aber auch nicht. So lauscht man, wie er in »Sister« Zwiesprache mit seiner Mutter hält und ein virtuelles Duett singt. Es ist ein kleiner Ausschnitt aus Aufnahmen von Liedern, die die Mutter den Kindern einst vorgesungen hat. Nun sind sie auf »Suddenly« und der vielleicht persönlichste Moment dieses 13. Albums des kanadischen Musikers. Der persönlichste Moment eines ohnehin persönlichen Albums. Die Rhythmen setzen sich wie gewohnt im Ohr fest, die Texte aber im Herzen. Es geht um Familie, Verlust und Vertrauen in der Freundschaft. Natürlich sind es keine Eins-zu-eins-Geschichten aus seinem Leben, aber es sind Ahnungen dessen, was er in den letzten Jahren seit »Our Love« von 2014 erlebt hat. Das ist auch das Besondere an »Suddenly«: Es ist kein reines Elektro-Pop-Album. Die Themen zwingen einen, von den Rhythmen wegzugehen, sie mitunter zu ignorieren. Mit dem Wissen um die tiefer liegende Bedeutung erschließen sie sich dann ganz anders. Und plötzlich merkt man: Das ist nicht so weit weg von meinem Leben.  Kerstin Petermann


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