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Casper

Casper

Nur Liebe, immer

Nur Liebe, immer

Filmisch schwirren die Melodien vom »Intro« ins Heilsversprechen, mit dem Casper seine neue Platte schmückt: »Nur Liebe, immer«. Filmisch ist auch die Produktion der Platte, mit der der Musiker die Größe von Pop fühlt und füllt – ganz entgegen den ausschließlich kleinen Buchstaben, die er für Album- und Songtitel wählt. Die Platte folgt nicht wie die vorangegangene einem Konzept, gleicht dadurch mehr einem Episodenfilm als einem Drama. Zum Albumtitel erklärt der Künstler via Instagram, dass bedingungslose Liebe, Offenheit und Vergebung in unseren Zeiten die größte Provokation seien. Obgleich dieses Punkversprechen, das man hinter der Koketterie vermuten mag, nicht in der Musik anklingt, tut es das sehr wohl in der Umwertung von großen Themen wie Männlichkeit und Mental Health. Die satten Beats bewegen, die Synthies glühen und Gitarrenakzente flirren eindringlich für die Musik gewordene Zeitreise in das Leben des Künstlers im Song »Echt von unten/Zoé freestyle«. So ziert auch das Cover eine scheinbar spontane Aufnahme des in Deutschland geborenen und teilweise in den USA aufgewachsenen Musikers im Alter von elf Jahren. Casper zeigt sich selbstreferenziell und nahbar – so ist die Brücke zum Genre Straßenrap flink gebaut: »Ist es Rap oder Straßencosplay, das ihr spielt? Ist es echt oder bloß gerade auf Beats?«, hinterfragt er. Deutlich eingängiger beschwingt »Sommer«, für den er gemeinsam mit Cro die Worte »doch alles fine and dandy, denn die Mansion ist gebaut« sprudelt. Unverwechselbar seit eh und je klingt Caspers Stimme, die sich an die wohlproduzierten Melodien schmiegt. So zeitgeistert der Künstler durch den Track »Luft holen« und rappt »unsere Terminkalender werden zu Tetris«. Er zeigt sich schwelgerisch »verliebt in der Stadt, die es nicht gibt« und so vielseitig, wie das Leben eben so spielt. Claudia Helmert


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