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Various Artists

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Beton-Pop – Variations on Concrete

Beton-Pop – Variations on Concrete

Beton ist als allgegenwärtiger Baustoff unserer Zeit in Sachen Effizienz und Stabilität zwar ungeschlagen, trotzdem haftet ihm ein eher ambivalentes Image an: kalt, grau und trist, von steriler Funktionalität und ohne menschliche Wärme. Gleichzeitig verströmt Beton aber auch Urbanität und steht für eine gewisse Bodenständigkeit und rohe Ehrlichkeit. »Beton ist ein schweres Thema«, sang Peter Licht folgerichtig in seinem gleichnamigen Song von 2021. Naheliegend also, dass Alexander Pehlemann dieses Stück zum Opener der Compilation »Beton-Pop – Variations on Concrete« gewählt hat, die im Rahmen des Chemnitzer Kulturhauptstadt-Programms vom Label Edition Iron Curtain Radio zusammengestellt worden ist: eine Sammlung von Songs, die einen thematischen Bezug zu Beton haben, neu arrangiert als Coverversionen, Remixe, Edits oder Dub-Interpretationen. So hören wir den anfangs erwähnten Track von Peter Licht hier in einer Dub-Version des Hamburger Produzenten und DJs Viktor Marek, die mit ihrer reduzierten Schroffheit die betonschen Qualitäten des Songs hervorhebt. Als weitere Schmankerl finden sich etwa eine treibende, aber doch eher kühle Neu-Interpretation des Trettmann-Hits »Grauer Beton« sowie eine beinahe brutalistisch anmutende Cover-Version des The-Slits-Songs »Newtown«, den die sonst eher für ihren dreamy Indie-Pop bekannte Chemnitzer Gruppe Power Plush beisteuert. Das Stück »Zurück zum Beton« der Punk-Ur-Gesteine S.Y.P.H. ist elektronisch verfremdet sogar gleich zweimal vertreten. Obwohl das Ursprungsmaterial genre- und epochenmäßig weit gefächert ist, gelingt der Compilation eine angemessene ästhetische Geschlossenheit, die dem popmusikalischen Nischen-Thema Beton ein würdiges Denkmal setzt. Yannic Köhler


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