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Civilization II (1996)

Civilization II (1996)

Der Klassiker

Nach dem Abitur hat man ja ziemlich viel Zeit, jedenfalls war das bei mir Ende der neunziger Jahre so. Da kam der Zeitfresser namens »Civilization II« gerade recht. Zug um Zug, Stunde um Stunde zog ins Land, während ich die klobig-pixelige Welt mit meinem spartanischen Siedler entdeckte und ein Imperium nach dem anderen aufbaute. Mal spielte ich die Zulus, mal die Russen, mal die Amerikaner. Neben dem immensen Wiederspielwert habe ich viele durchgezockte Nächte in Erinnerung, in denen ich viel zu spät mit wirrem Haar ins Bett stolpere. Da war ich offenbar nicht der Einzige, denn das Spiel verkaufte sich millionenfach und damit blendend. Es war für jeden was dabei: Gewinnen ließ sich per Welteroberung oder auch ganz friedlich durch die Besiedlung des Weltraums. Der zivilisatorische und technische Fortschritt waren Gradmesser des Erfolgs und Kern der unerschöpflichen Motivation. Außerdem gab mir »Civilization II« einige Weisheiten mit auf den Lebensweg: 1. China kann auf einem höheren Schwierigkeitsgrad bis 900 nach Christus bereits Computer entwickeln. Frustrierend, wenn man selbst noch nicht mal die Eisenzeit hinter sich gelassen hat. 2. Triremen gehen unter, wenn sie sich mehr als ein Feld von der Küste entfernen. 3. Mahatma Gandhi wirft öfter die Atombombe, als man denkt. Marc Bohländer


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