anzeige
anzeige
Closer the Distance

Closer the Distance

Entwickler: Osmotic Studios, Publisher: Skybound Games, Plattform: PC, Playstation 4/5, Xbox One/S/X, Preis: 20 €

Wenn Menschen sterben, hinterlassen sie einen Krater. Für Nachbarn, Verwandte und Geliebte verschwindet plötzlich ein Teil der Welt in einem unaussprechlichen, tabuisierten Loch. Die Situation ist unmöglich, absurd, und für jeden Menschen anders. Das kleine Hamburger Spiele-Studio Osmotic hat einen ehrgeizigen, aber auch sehr einleuchtenden Weg gefunden, diesen Krater darzustellen. In »Closer the Distance« ergreift die Trauer ein ganzes Dorf: Eine junge Frau aus dem verschnarchten Yesterby ist bei einem Unfall gestorben. Sie ist nun eine Art Geist, eine körperlose Stimme, die das Dorf von oben sieht. Sie kann zwar nicht mehr direkt eingreifen, darf den Hinterbliebenen aber Handlungsempfehlungen einflüstern. Und deswegen sieht »Closer the Distance« von Weitem so aus wie »Die Sims«. Wie eine Modellbaustadt liegt Yesterby da. Wir springen durch die Trauergemeinde, verbringen einen Großteil der Zeit mit Zuhören, helfen Menschen beim Erreichen größerer Ziele und der Befriedigung kleinerer Bedürfnisse. Die Idee behält etwas Absurdes, sie reibt sich ein wenig an dem sehr realistischen Charakterensemble. Dazu sind die Dialoge oft etwas hölzern, plakativ wie in einem Jugendroman. Doch genau so funktioniert das Spiel. Es ist tatsächlich eine Art »Trauer-Sims«, das auf eine smarte und direkte Art dazu einlädt, über die eigenen Bedürfnisse nachzudenken und sich um andere Menschen zu kümmern. Jan Bojaryn


Weitere Empfehlungen