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Daniel Ochoa, Gregor Meyer

Daniel Ochoa, Gregor Meyer

Schubert: Winterreise

Schubert: Winterreise

Auf die Idee, da einen Chor einzubeziehen, muss man erst mal kommen: Schuberts »Winterreise« ist unumstritten der Höhepunkt des Kunstlieds – 24 Stücke, die zum einen jeweils in sich geschlossen und zum anderen gemeinsam ein romantisches Universum sind. Dass Schubert dem Klavier wesentlich mehr als nur den Begleitpart zuordnet, ist ein Allgemeinplatz. Sänger und Pianist sind gleichrangige Partner – bisweilen spricht das Klavier aus, was sich mit Worten nicht mehr ausdrücken lässt. Gregor Meyer, Chordirektor des Gewandhauses, hat nun eine Version geschaffen, in der ein Chor die holde Zweisamkeit ergänzt. Das klingt auf den ersten Blick eigenartig, denn irgendwas muss ja der Chor singen – und dass das Ensemble den Text dabei oft doppelt, liegt letztlich auf der Hand. Doch so einfach macht es sich Meyer nicht: Er setzt das tadellos agierende Vocalconsort Leipzig eher wie eine zusätzliche Klangfarbe ein, weicht bisweilen sogar auf Vokalisen aus, um das kongeniale Miteinander von Pianist (dezent: Cristian Peix) und Gesangssolist (ausdrucksstark: Daniel Ochoa) nicht zu unterlaufen. Hagen Kunze


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