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Diamanda La Berge Dramm

Diamanda La Berge Dramm

Inside Out

Inside Out

Wer im Musikbusiness Erfolg haben will, muss überraschen. Die niederländische Geigerin Diamanda La Berge Dramm fällt gleich doppelt auf. Zum einen präsentiert sich die 29-Jährige, die vor zwei Jahren einen begehrten Förderpreis erhalten hat, auf ihrer Debüt-CD »Inside Out« beim Leipziger Label Genuin mit kahl rasiertem Kopf. Soll heißen: Für mich soll nur meine Musik sprechen. Zum anderen ist es die Scheibe selbst, die auffällt. Denn die Geigerin wagt nicht nur »einen Brückenschlag zwischen Barock und Moderne«, wie die Plattenfirma schreibt. Vielmehr verwebt La Berge Dramm mit Bach und Cage die Extreme des Repertoires. Da ist zunächst der musikalische Achttausender von Bachs d-Moll-Partita, in dem die Kombination aus Vitalität und Sicherheit regelrecht beeindruckt. Dann folgt die Chaconne in einer gewagten Fassung für Geige und zwei Stimmen, die das hochkomplexe Geflecht klar vor Augen führt. Das öffnet die Ohren: Faszinierend, wie in Cages »Cheap Imitation« die Klangwelt ausgeweitet wird, ehe in »The Wonderful Widow of 18 Springs« die Geige generell zum Schlaginstrument wird. Hagen Kunze


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