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Die Heiterkeit

Die Heiterkeit

Schwarze Magie

Schwarze Magie

»Alles ist so neu und aufregend«, sang Stella Sommer im gleichnamigen Heiterkeit-Hit 2012. Das galt für das im gleichen Jahr veröffentlichte Debütalbum »Herz aus Gold« genauso wie für die weiteren drei Alben, die bis 2019 folgten. Nun, ziemlich genau sechs Jahre nach dem letzten Lebenszeichen, folgt »Schwarze Magie«. Und um es gleich vorwegzunehmen: Anders als den vier Vorgängern fehlt es diesem Album nahezu gänzlich an magischen Momenten. Das liegt vor allem daran, dass hier zwei zentrale Elemente fehlen, die bisher zur DNA der Band gehörten: Zum einen die sakral anmutende Alt-Stimme Sommers, die in der Vergangenheit jedes Vergleiches entbehrte. Stattdessen singt Sommer nun höher, nüchterner – und damit gewöhnlicher. Zum anderen fehlt den 13 Songs jegliches Wiedererkennungsmerkmal. Vergeblich sucht man nach Melodien und Hooks, die nach dem zweiten oder dritten Hören verfangen. Einzig in der intimen Dark-Noir-Ballade »Wenn etwas Schönes stirbt« blitzt für einen kurzen Augenblick das songwriterische Potenzial Sommers auf. Mit ihren vier vorangegangen Alben trotzt Die Heiterkeit der weitverbreiteten These, dass die Geschichte des Gitarrenpops längst auserzählt sei. Hört man »Schwarze Magie«, fängt man an, ihr Glauben zu schenken. Denn mit dem Album begibt sich die Band dahin, wo sich das Gros ihrer Zunft schon befindet: ins Mittelmaß. Luca Glenzer


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