anzeige
anzeige
Die Zucht

Die Zucht

Heimatlied

Heimatlied

Im Orwell-Jahr 1984 schaffte Leipzig den Sprung vom Punk zum Post Punk. Während sich Pffft…! um Ex-Wutanfall-Sänger Chaos dem Industrial näherten und HerT.Z DAF-Bezüge pflegten, widmeten sich Die Zucht jener Verdunklungswelle, die durch Szenen dies- wie jenseits des Eisernen Vorhangs rollte, seit Peter Hook erste Basslinien für Joy Division zupfte. Apokalyptische Endzeit-Musik im vom Kalten Krieg fröstelnden Europa, deren tanzbare Untergangslust aber auch für Privat-Dramen passte. Auch Die Zucht züchteten adäquate Lyrik, zelebriert vom Tieforganträger Makarios, und kleideten sie in Zeitgeist-Sounds, die durchaus noch Punk-Energie übertrugen. Wovon aber nur Aufnahmen des letzten Konzerts vor der Umbenennung in Die Art vage zeugten. Denn Die Zucht sprangen 1985 zwecks Legalisierung über das Einstufungsstöckchen und den Staatsorganen missfiel natürlich der Name. 35 Jahre später, im Corona-Jahr 2020, spielte nun die Original-Formation die alten Stücke wieder ein, um das Werk in gereiftem, wenn auch etwas glattem Sound nochmals dunkel strahlen zu lassen. Alexander Pehlemann


Weitere Empfehlungen