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King Gizzard & the Lizard Wizard

King Gizzard & the Lizard Wizard

Butterfly 3000

Butterfly 3000

Sie haben es schon wieder getan. Zugegeben, sie tun die ganze Zeit eigentlich nichts anderes, dennoch freut man sich über das nun erschienene achtzehnte Album von King Gizzard & the Lizzard Wizard, als wäre es erst das siebte: Seit 2010 kloppt die Band, Australiens zweites großes Geschenk an die Welt nach INXS, Platte um Platte in die Welt, scheut dabei weder Experimente mit Thrash Metal (»Infest The Rat’s Nest«) noch Mikrotonalität (»Flying Microtonal Banana« et al.) und hat dennoch über die Jahre einen ebenso individuellen wie (am Psychedelic-Rock-Maßstab gemessen) massentauglichen Sound entwickelt. Das heißt, dass sie auch auf »Butterfly 3000« wieder so klingen, wie sie eigentlich immer klingen, wenn sie nicht gerade Thrash Metal machen, nämlich so, als würden sich vier rauschebärtige Beatles und der Krautrock auf einer Blumenwiese die Hand reichen und dabei ein bisschen weggetreten, aber lebensbejahend wirken. Die Songs werden meist zackig von Bass und Schlagzeug angeschoben und klingen so, als könnten sie auf diese Art bis in die Unendlichkeit weitergrooven. Die E-Gitarre samt dazugehörigem Effektarsenal lassen sie diesmal größtenteils stecken, stattdessen dominieren helle Synthiesounds und poppige Melodien das Geschehen, wo sonst der Fuzz wütet. Gesanglich klingt Stu Mackenzie wieder mal sehr nach Kevin Parker von den australischen Psychedelic-Kollegen Tame Impala, der aber wiederum schon immer sehr nach John Lennon geklungen hat, womit wir wieder auf der Blumenwiese wären, wo alles cool und groovy ist. Während aber Tame Impala auf ihren letzten Alben zunehmend in Richtung Stadionpop und Cäsarenwahn abdriften, stellt man sich King Gizzard beim Hören von »Butterfly 3000« immer noch als einen Haufen Leute vor, die in Batikshirts mit ihren Instrumenten auf einem Perserteppich hocken und dabei eine gute Zeit haben. Wir befürchten, dass sich die Nummer irgendwann in drei Jahren, circa bei Album Nummer 25, musikalisch auserzählt haben wird, (...) Kay Schier


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