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Endless Wellness

Endless Wellness

Was für ein Glück

Was für ein Glück

»Ich möchte kein Eisbär sein, ich möchte eine Zukunft« – auf alle Fälle ein heißer Kandidat für die beste Songzeile des Jahres. Mit ein paar Worten einfach mal Klimakrise und die zugehörigen Zukunftsängste auf den Punkt gebracht, und im gleichen Atemzug auch noch fix mit der Elterngeneration abgerechnet (die damals zum NDW-Hit von Grauzone ja noch reichlich unbekümmert mitsingen konnte). Anyway. Die Zeile oben stammt jedenfalls aus dem Song »Danke für Alles« der österreichischen Indie-Newcomer Endless Wellness. Die haben gerade ihr Debütalbum »Was für ein Glück« vorgelegt, und das ist tatsächlich ein kleiner, unerwarteter Glücksfall für die deutschsprachige Poplandschaft. Zu einer recht ungestümen Schrammel-Fuzz-Punk-Indie-Folk-Pop-Mische singen Endless Wellness darauf über die eigenen (mal desolaten, mal hoffnungsvollen) Zustände sowie das große Ganze dahinter; über kaputte Nasenscheidewände und Geralt von Riva, über Potenzstörungen, goldene Genitalien oder darüber, keine Kinder mehr kriegen zu wollen. Ehrlich und verletzlich, ohne kitschig zu werden, witzig und selbstironisch, ohne gleich in der Ironie-Hölle zu stranden. Musikalisch präsentiert sich das Quartett aus Wien stellenweise noch etwas unausgegoren, aber darüber lässt sich dank charmanter Kaputtheit und lyrischem Esprit gerne hinweghören. Yannic Köhler


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