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Euphorium Freakestra

Euphorium Freakestra

Soundz Offe Drzk Wähu

Soundz Offe Drzk Wähu

Aus dem Jahr 2001, aber zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich: Die »Soundz Offe Drzk Wähu«, das klangliche Gründungsdokument des sich seitdem immer wieder transformierenden Ensembles Euphorium Freakestra um den Leipziger Jazzradikalinski Oliver Schwerdt. Außer ihm fanden sich damals zur Session in Eisenach noch Weitere ein, deren Anzahl am exaktesten mit »ein Haufen« beschrieben ist: In den Credits stehen allein fünf E-Gitarristen, dann noch diverse Perkussionisten, Organisten, Vokalisten sowie einige, von denen man beim besten Willen nicht checkt, was die hier eigentlich wo machen. Wie auch in den späteren Arbeiten des Freakestras war aber hörbar nicht der Anspruch, dass irgendwer irgendwas checkt, wobei man einschränken muss: Im Vergleich zum letzten Album, »Grande Casino«, hat man hier deutlich weniger oft das Gefühl, dass sie einem in voller Absicht alle guten Geister aus dem Gehirn herausklöppeln. Ihr Free Jazz von damals ist nicht unbedingt weniger free als der jüngere, heute erlauben sie sich aber nicht mehr, so lässig loszugrooven, wie sie das seinerzeit auf »Bou Tazi« taten. Hier ist noch viel mehr Albernheit (»Drogenkonsum, Biertrinken, Räucherstäbchen: Guck mal, die Haut«), Lust am Zitat und auch an der Melodie am Werk, »Ist doch kein Thema, wenn das jetzt kurz bisschen nach Pat Metheny klingt« wäre auch ein schöner Name für das Album gewesen. Das hat alles noch nicht die Brutalität der späteren Arbeiten, tatsächlich sind die »Soundz« im besten Sinne Freakestra for Beginners. Man fühlt sich beileibe nicht unterfordert, aber deutlich weniger hart in den Arsch getreten. Kay Schier


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