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Ezra Furman

Ezra Furman

Goodbye small Head

Goodbye small Head

Eine angenehme Begleiterscheinung des Daseins als Musikjournalist ist es, viele Konzerte besuchen zu können. Dies wiederum ist mit der weniger angenehmen Begleiterscheinung verbunden, dass das Gros der besuchten Konzerte im Angesicht der schieren Quantität in der Erinnerung schon nach kurzer Zeit zu einem unentwirrbaren, mittelmäßig guten großen Ganzen verkommt. Anders aber ist das bei Ezra-Furman-Konzerten. Woran das liegt, ist schwer zu sagen. Vielleicht daran, dass man als Zuschauer das Gefühl hat, in die inneren Abgründe der US-amerikanischen Musikerin zu blicken. Was man dabei zu sehen bekommt, ist eine in dieser Intensität selten erfahrene Mixtur aus roher Punk-Energie und tief empfundener Verletzlichkeit. Diese beiden Parameter sind auch auf den ersten neun Alben maßgeblich – ebenso wie auf dem nun just erschienenen »Goodbye small Head«, das mitunter so klingt, als hätten sich The Stooges, MGMT und Joni Mitchell zu einem gemeinsamen Jam getroffen. Schwer zu sagen, wie man das nennen soll. Furman schlägt »orchestrales Emo-Prog-Rock-Album mit Samples« vor, nicht unpassend, vielleicht aber ein bisschen sperrig. Ganz anders als Songs wie »Sudden Storm«, »Jump out« oder »Veil Song«, die sich spätestens nach dem zweiten Hören in die Hirnrinde fräsen. Bleibt nur zu hoffen, dass Furmans bisherigem Tourneeplan demnächst noch ein paar Deutschland-Termine folgen. Luca Glenzer


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