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Fargo

Fargo

Geli

Geli

Fargo bringt das Leuchten zwischen den dunklen Häuserschluchten zum Klingen. Ihre Veröffentlichung »Geli« widmen die vier Leipziger der 2018 verstorbenen Künstlerin Angelika Zwarg. »Dunkle Häuser«, eines ihrer Gemälde, zeigt Gebäude bei Nacht, die bedrohlich nah an einer roten Schlucht aufragen. Die Szenerie bricht ein gleißend helles Leuchten. Diese mystisch anmutende Ambivalenz aus hell und dunkel greift die Band nicht nur auf, indem sie Zwargs Gemälde als Albumcover auswählte, sondern auch mit ihren beeindruckenden Klangflächen. »Geli« versammelt in gewohnter Post-Rock-Manier eine kleine Anzahl an Songs in herrlich ausschweifender Länge und ohne Gesang. So pulsiert »Dresden« als schrammelnde, dröhnende Schwere der Instrumente. Demgegenüber kartographiert Fargo die Stadt »Regensburg« mit zarteren Linien. Von den Gitarren tropfen Melodien in den gediegenen, verträumten Klangfluss. Jener braust voran zum nächsten Track: »Berlin« suggeriert durch effektvollen Nachhall beeindruckende Weiten. Kühl wabern, raunen die Gitarren und beschwören Nebelschwaden. Der Rhythmus schreitet mit den Lichtern, die die klare Bassmelodie aussendet. »Pforzheim« durchdringt den Raum kraftvoll. Im Rausch der Musik scheinen die Gitarren mit ihren zeitweise fragilen Melodien gegen das sonst tonvolle Dunkel aufzubegehren. Die hellen Töne irrlichtern durch das brachiale, düstere Dröhnen. Zeitvergessen verliert man sich in den musikalischen Labyrinthen von Fargo – eine einnehmende, vielseitige Wucht. Claudia Helmert


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