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Faust

Faust

The Faust Tapes

The Faust Tapes

Anfang der Siebziger rollte eine neue (west-)deutsche Welle in die Wahrnehmung – hören: Can, Neu!, Kluster, frühe Tangerine Dream oder Kraftwerk et cetera –, auf deren Andersartigkeit die stets frische Hype-Wörter schleudernden britischen Medien mit den kaum definitorisch deutbaren Klammerbegriffen Krautrock und Kosmische Musik reagierten. Faust, gegründet 1971 als »Kraut«-Projekt des Labels Polydor, aber wegen Erfolglosigkeit bald fallengelassen, stiegen 1973 mit »The Faust Tapes« beim noch jungen UK-Label Virgin ein. Das diesen mit tollem Pop-Art-Cover gelieferten Verwirrungscocktail aus Session-Tonbändern, geschnitten zu einer wilden Collage ohne Pausen und Betitelungen, mit einem gewagten Sonderangebot in erstaunlich viele Haushalte brachte: 49 Pence, damals Preis einer 7". So billig kommt der Re-Release heute natürlich nicht, aber dafür werden immerhin Benennungen der Sound- und Song-Fragmente nachgeliefert, die zwischen Psychedelic-Lied, Stoa-Space-Funk und Neo-Dada-Noise springen und auch fast fünfzig Jahre später noch überzeugend überraschen können. Alexander Pehlemann


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