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Fever Ray

Fever Ray

Radical Romantics

Radical Romantics

»So, ich schreibe jetzt mal ein Album über Liebe.« – Was bei so vielen Musikerinnen und Musikern geradewegs in die Kitsch-Falle führen würde, ist bei Fever Ray gern angenommene und grandios gemeisterte Herausforderung. »Radical Romantics« ist das zweite Soloalbum von Karin Dreijer aka Fever Ray nach der Auflösung ihrer Band The Knife. Und wer die morbide Ästhetik und unwiderstehlichen Grooves der Schwedin kennt, muss nicht befürchten, dass es auf dem Album vor Schmalz und Kitsch trieft. Im Gegenteil: Fever Ray findet sehr abstrakte Bilder, um Gefühle wie Zusammengehörigkeit, Abhängigkeit oder Begehren zu zeichnen. Eines davon ist Kohlendioxid als stabile, untrennbare Einheit und als Element des Lebens. Darüber hinaus regiert in den zehn Songs wieder die faszinierend kühle Schönheit aus flächig-verzerrten Synthesizern, Cembalos und Beats, über denen Karin Dreijers kräftiger, aber auch entrückter und verrauchter Gesang schwebt. Er ist es auch, der die Songs zusammenhält. Denn mehr noch als auf dem Vorgänger ist die Produktion von einem Kollektiv geprägt, das aus Mitgliedern besteht, die kaum unterschiedlicher sein könnten: Da sind zum Beispiel Trent Reznor und Atticus Ross mit naturgemäß eher rockigeren Beats, denen Dreijers Bruder Olof einen Hyper-Pop entgegenhält. Als weiteren prägenden Einfluss bringt Nídia tanzbare Grooves ein. Das Ganze führt zu einer sehr sphärischen, aber faszinierend poppigen Mischung. Kerstin Petermann


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