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Flying Moon in Space

Flying Moon in Space

Zwei

Zwei

Flying Moon in Space aus Leipzig kennen die Allermeisten als Performance-Act, der via Bühne relevante Teile Mitteldeutschlands mit Energie versorgen könnte (»they won’t, Herr Kretschmer!«). So war also die erste Platte von in Shows improvisierten und gemeinsam im Studio albumfertig gemachten Tracks geprägt, gedacht als Momentaufnahme eines developing Sounds in Tradition des ewigen Krauts Düsseldorfer Schule, ergänzt um Gesten von Techno und konzentriertem Math-Rock. Die darauffolgende Remix-12-Inch (mit Camera, Suuns, A Place To Bury Strangers und anderen) gibt dem Label- und Freunde-Netzwerk Raum für eigene Interpretationen von (ja eh) ständig morphenden Tracks. Darin folgt die Band dem offenen Remix im Sinne von Techno und erweitert den eigenen Sound nochmals. Pandemiebedingt wird 2020 aus der Liveband ein sechsköpfiger Solo-Act, der stille-Post-mäßig jedem Track den eigenen Charakter hinzufügt, daran in zeitlich beschränktem Rahmen arbeitet und dann an den nächsten weitergibt, der dasselbe tut und so weiter. Aufgenommen wurde das Ganze im Sommer 2021 in einer Kapelle im tschechischen Wald, wo man in Konklave die stille Post auf laut stellte und zusätzlich Field-Recordings aufnahm (die Bäume und Tiere, das Wehrsportcamp nebenan). Herausgekommen ist mit »Zwei« kein teuer recordetes (remember Tame Impala?), sondern ein neues, sich vom ersten Album vor allem durch intensiv genutzte Synthesizer absetzendes Werk. Klar speist sich der Sound auch weiterhin aus stundenlangem, derwischhaftem Rausdrehen, jenes ist jetzt allerdings »Layer unter Layern«, was den Sound öffnet zum Pop. Nach ausgeprägter Europatour sind sie weltberühmt in Frankreich und Großbritannien – und dadurch angenehm selbstbewusst. Felix Henningsen


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