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Footgun: Underground

Footgun: Underground

Entwickler: Turtle Knight, Publisher: Cobra Tekku, Plattform: PC, Preis: 15 €

Vielleicht, vielleicht haben Videospiele sich verlaufen. Als ein Teil der Branche sich gefragt hat, ob der einsame Held mit der Knarre in der Hand nicht vielleicht auch ein Vater mit schlechtem Gewissen sein könnte, und dann weiter Überstunden gemacht hat, um Spiele über traurige Väter mit Knarre in der Hand zu entwickeln. Eine bessere Frage haben Turtle-Knight-Games gestellt, ein Indiestudio nordwestlich von Darmstadt: Warum in der Hand? Und so ist das brillante Kleinod »Footgun: Underground« entstanden. Es sieht wie ein uraltes Jump’n’Run aus und wird im Wesentlichen auch so gesteuert. Allerdings haben wir keine Handfeuerwaffe, sondern einen Ball, den wir mit dem Fuß auf die herannahenden Gegner schießen müssen, um sie zu besiegen. Ist das ein Fußballspiel? Wäre Darmstadt 98 mit dieser Strategie erstklassig geblieben? Zumindest bringt »Footgun« eine Qualität auf den Platz, bei der auch zynisch gewordene Spielejournalisten zum Fan werden. Anfangs geht es hier wirklich um die überraschend frickelige Ballkontrolle, um ein heikles Abwägen zwischen hüpfendem Ausweichen und schnell kontrolliertem Abschuss. Doch dann bekommen wir einen Zweitball, dann werden die Dinger magnetisch, explodieren, platzieren Bomben und mehr. Mit der Zeit fühlt sich das Spiel dann eher so an wie Flipper, wie ein einfaches Vergnügen aus einer Zeit, als der Weg noch klar schien und in den Highscore führte. Statt in die Überstunden. Jan Bojaryn


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