Forspoken
Entwickler: Luminous-Productions, Publisher: Square-Enix, Plattform: PS5, PC, Preis: 79,99 €
Ein Ort der Fantasie, ein magisches Reich, ganz wie im »Zauberer von Oz« malt »Forspoken« auf den Bildschirm – da könnte der Prolog nicht gegensätzlicher sein. Die junge New Yorkerin Frey findet sich in einem Gerichtssaal wieder. Die Anklage: schwerer Diebstahl. Die Richterin gibt der Wiederholungstäterin eine letzte Chance und verdonnert sie zu Sozialstunden. Freys Hoffnungen, einen Weg aus der Kriminalität zu finden und neu zu starten, werden durch ein Feuer jäh zerstört. Schweren Herzens gibt sie ihren geliebten Kater ab und streunt ziellos durch die Straßen, als sie plötzlich einen seltsamen Armreif findet, der sie in eine andere Welt transportiert, in der Drachen den Himmel verdunkeln und eine seltsame Seuche alles zu zersetzen droht. Frey ist dagegen immun und so steht es ihr frei, die farbenprächtige Welt zu erkunden, wobei ihr der gesprächige Armreif zur Seite steht. Gegen die Kreaturen der Welt setzt sie sich mit Magie und flotten Parkour-Moves zur Wehr. Die offene Welt ist weitläufig und schön gestaltet, die Prämisse einer Großstadt-Alice ebenso vielversprechend wie die einer afroamerikanischen Heldin.
Aus alldem macht »Forspoken« aber leider zu wenig. Statt auf seine Eigenheiten zu setzen, will der Titel der »Final Fantasy«-Macher in einer Open-World-Liga mit »God of War« und »Horizon« spielen. Dafür ist die Präsentation aber stellenweise zu unbeholfen, die Charaktere sind ebenso uninteressant wie die Aufgaben. Was bleibt, ist eine reizvolle Welt und viel ungenutztes Potenzial für einen möglichen Nachfolger. Lars Tunçay