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Funny van Dannen

Funny van Dannen

Alles gut, Motherfucker

Alles gut, Motherfucker

»Und jetzt singst du wieder alleine: You’ll never walk alone«. Eine Zeile, die die ganze Tragik einer Trennung verdeutlicht und die wohl niemand so heiter und dennoch so mitfühlend singen kann wie Funny van Dannen. Auf seinem was-weiß-ich-wievielten Album erzählt der Berliner Liedermacher wieder zu den Akkorden auf der Akustikgitarre von Leben, das einem übel mitspielen kann. Kein Grund, nicht trotzdem zu beschließen, jetzt sofort »superglücklich« zu sein. Gesungene Geschichten über Abende am Meer, Stimmen in der Nacht und den kühlen Hauch von gefühlskalten Menschen – aber auch albern-absurde Anekdoten von Städten aus Schwänen oder über die Problematik giftiger Kerne, deretwegen man den Pferden vor die Füße kotzt. Vom Stil her ist das von Funnys älteren Platten bekannt – und so schafft er es auch auf »Alles gut, Motherfucker«, trotz aller Melancholie immer eine erheiternde »Wird schon wieder werden«-Stimmung zu schaffen. Dabei äußert er sich auch zur politischen Lage, wie es die Toten Hosen (denen Funny van Dannen schon mehrmals Texte geschrieben hat) auch nie besser hinbekommen haben: »Wie unbeschreiblich fühlst du dich, wenn jemand weint? Du kämpfst nicht für die Heimat, du bist Deutschlands Feind.« Wenn Funny van Dannen aber über Yoga, Kapitalismus oder Gott spottet, dann mit Witz statt mit Hass. Und mit fröhlichem Pfeifen schlägt er vor, im Park den Berg runterzurollen. »Oder hast du eine bessere Idee, wie wir dem Wahnsinn unserer Zeit begegnen sollen?« Nee, aber diese Platte hören wäre auch ein Anfang. Juliane Streich


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