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Future & Metro Boomin

Future & Metro Boomin

We don’t trust you

We don’t trust you

Es ist eine der am meisten erwarteten Hip-Hop-Veröffentlichungen des Jahres: Metro und Future. Der Titel ist eine Anspielung auf das berühmte Producer-Tag: »If young Metro don’t trust you, we gon’ shoot you«, eingesprochen von – genau – Rapper Future. Die beiden Ikonen sind spätestens seit ihrer Zusammenarbeit auf Futures legendärem Album »DS 2« eines der Dream-Teams des Genres. Metro Boomin, seines Zeichens Produzent, beherrscht sie immer noch, die gespenstischen Synthies, die Gänsehaut-Streicher. Auch wenn alles eine Spur zu sauber durchproduziert klingt: Er kann es sich erlauben, der Hitmaker, der unvergessene Beats geschustert hat, man denke nur an Drakes und Futures »Jumpman« oder Migos’ »Bad and Boujee«. Dabei beweist er wieder sein Gespür für Samples: 70s-Funk auf dem Opener »We don’t trust you«, Miami-Bass auf »Like That«, 60s-Soul auf »Everyday Hustle« mit Rick Ross, der hier zur Bestform aufläuft. Die Feature-Gäste – darunter Kendrick Lamar und Travis Scott – vermitteln den Eindruck, den beiden Koryphäen durch starke Parts ihren Respekt zollen zu wollen. Future und Metro können auch mal eben The Weeknd für ein paar Adlibs holen (die zweifelsohne hypnotisieren). Die zentrale Frage bleibt wohl, ob Future nach all den Jahren noch den verletzten, Codein-getränkten, roughen Trap-Sound machen kann, den er (auch mithilfe von Metros Produktionen) erfunden hat, ohne aus der Zeit gefallen oder wegen seiner zahlreichen Chart-Hits unglaubwürdig zu klingen. Die Antwort liegt auch in Metros nachdenklichen Beats, wenn Future auf »Runnin Outta Time« rappt: »Sometimes even rich niggas get lost / I’m experiencin’ more paranoia.« Der Schmerz ist da, frei nach Notorius B.I.G.: »more money, more problems«. Wem die beiden nicht vertrauen, der nehme sich in Acht. Jan Müller


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