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Goat Girl

Goat Girl

Below the Waste

Below the Waste

Dass der Goat-Girl-Sound von »Below the Waste« noch dröhnender als die raue Debüt-Perle von 2018 des Post-Punk-Trios aus Brixton klingt, hätte wohl niemand erwartet. Zumindest nicht, nachdem Holly Mullineaux neue Bassistin der Band wurde und ihre Sammlung hochwertiger Synthesizer vorstellte. Mit diesen hatten sie nämlich auf dem zweiten Album »On all fours« (2021) einen Kompromiss zwischen pavementesken, verzerrten Gitarrenwänden, Indie-Disko, Synthie-Pop, Noise-Rock, clubbigen Soundlandschaften und dem Gesang von Clottie Cream geschlossen. Eine ganz schöne Up-Tempo-Geschichte also, von der nun auf »Below the Waste« keine Spur mehr ist. Die dritte Platte der Londoner behält zwar die Synthesizer, das Folk-Artige und No-Wavige, ist aber träumerischer, obskurer, voller Blasinstrumente, Streicher und von repetitiven Harmonien durchdrungen. Dieser Rekurs auf Strukturen der minimalistischen Musik ist ein Trend in der gegenwärtigen britischen Post-Punk-Szene, auch auf den letzten Alben von Squid, Black Midi und Maruja zu hören. Da wundert es nicht, dass John »Spud« Murphy von Black Midi das Album mitproduzierte. Das Ergebnis überzeugt. Libia Caballero


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