God of War: Ragnarök
Entwickler: SIE Santa Monica Studio / Publisher: Sony / Plattform PS4, PS5 / Preis: 70 €
In der Nacht zum 20. April 2018 saß Cory Barlog heulend vor dem PC und filmte sich dabei. In diesem Moment fiel die Last von vier entbehrungsreichen Jahren Entwicklungszeit von ihm ab, in denen der Game-Director und das Team von Sony Santa
Monica unbeirrt ihre Vision verfolgten. Die Reaktion auf die ersten bei Metacritics mit
Traumwertungen eintrudelnden Reviews war echt und ging wohl auch deshalb viral.
Mittlerweile hat sich »God of War« auf der PS4 mit über 23 Millionen verkauften
Exemplaren zu einem der meistverkauften Titel auf der Plattform entwickelt. Anfang
dieses Jahres erschien ein Windows-Port. Der Nachfolger versucht nun den Vorgänger
in allen Belangen zu übertrumpfen und verfolgt damit das Konzept vieler Sequels. Alles an »God of War: Ragnarök« strahlt Größe aus – nicht nur der Protagonist Kratos. Schon gleich zu Beginn der rund 30-stündigen Odyssee öffnet sich die Götterwelt und spuckt einen eindrucksvollen Donnergott Thor aus (der Marvel-Kreation nicht unähnlich) und es dauert nicht lange, bis gar Göttervater Odin die Hütte betritt und die Götterdämmerung – Ragnarök – ankündigt. Mit seiner riesigen Axt hatte Kratos im Vorgänger eine Schneise der Zerstörung hinterlassen, er hat Zyklopen, Basilisken und Hydras kurz und
klein geschlagen und Baldur besiegt, den Gott des Lichtes und Sohn Odins.
Schließlich ist auch Kratos’ Sohn Atreus groß geworden und zum Teenager herangewachsen – mit all den Problemen, die das mit sich bringt. Das Verhältnis zwischen dem stoischen Vater und seinem rebellischen Sohn ist komplexer und komplizierter geworden. Erschwerend hinzu kommt sicherlich die Tatsache, dass sich Atreus unkontrolliert in einen mächtigen Bären verwandelt, wenn ihn die Wut übermannt.
Gemeinsam machen sich Vater und Sohn also auf die Suche nach Týr, um das Ende
von allem zu verhindern. Die »God of War«-Serie, die 2005 auf der Playstation 2 ihren Anfang nahm, stand lange Zeit für rohe, gewaltige Action. (...) Lars Tunçay