Grand Theft Auto: Vice City (2002)
Der Klassiker
Es ist das Jahr 2002 und meine DVD ist futsch. Zu oft hatte ich die Gamestar-Scheibe abgespielt, denn ich musste diesen neuen Trailer von »GTA: Vice City« sehen. Unzählige Male liefen diese Szenen: Ein Helikopter schwebt knapp übers türkisfarbene Wasser, ein Hochstart auf dem Motorrad. Neonfarbene Balken fliegen ins Bild, dazu startet der Track »I ran (so far away)« von der New-Wave-Band A Flock of Seagulls. Ich war so was von hin und weg.
Noch mehr als »GTA 3« war »Vice City« der Durchbruch. Auf der Playstation 2 war die Technik endlich so weit, dass Rockstar-Games zumindest seinen großen Zeh in die Vision einer glaubwürdigen Stadt tauchen durfte. Spielfigur Tommy Vercetti auswar ein ganz wunderbares Arschloch, ganz anders als der stumme Claude aus dem Vorgänger. Nun gab es »Miami Vice« zum Nachspielen: mit Wasserflugzeugen, Motorrädern und schmierigen Koksern. Und dann war da natürlich noch die Musik.
Zwischen neun Radiosendern konnte man sich nicht entscheiden und bei Blondies »Atomic« mit flatterndem Hawaiihemd über den Ocean Drive heizen. Musikgeschmäcker wurden hier geprägt. 21 Jahre später bringt der Trailer von »GTA 6« das Internet zum Explodieren. Mit dem Titelsong von Tom Petty entdecken nun auch 12-Jährige den Künstler. Nun heißt es, auf das Spiel zu warten. Oder mit Pettys Worten: »The waiting is the hardest part«. Denis Gießler