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Hallo Volte

Hallo Volte

Anderswo EP

Anderswo EP

Die schönsten Geschichten schreibt das Leben selbst. Zum Beispiel diese: Eine Schülerband namens Saitenweise gründet sich Anfang der 2000er im schwäbischen Sigmaringen. Der Bandname legt ebenso wie die Musik nahe, dass Begriffe wie »Tocotronic« oder »Blumfeld« mutmaßlich keine Fremdwörter für das junge Quartett sind. Doch bevor es zu einer ersten Veröffentlichung kommt, verlieren sich die Spuren der Band im Sand. Es folgen Studium, Jobs, Karriere. Nun, gut zwanzig Jahre später, ist die Band unter neuem Namen (Hallo Volte) und mit ihrer Debüt-EP zurück. Und was soll man sagen: »Anderswo« ist seit, sagen wir: Kettcars »Ich vs. Wir« das stärkste Comeback im Bereich des deutschsprachigen Indie-Pop. Nicht nur deshalb, weil die Band in den fünf Songs mindestens fünfzig tolle Melodien eingearbeitet hat (Kettcar haben in 25 Jahren bekanntlich keine einzige zustande gebracht); sondern auch – und für Epigonen der Hamburger Schule nicht ganz unwichtig –, weil Sänger Jörn Dege (der nebenbei bemerkt Geschäftsführer des Literaturinstituts Leipzig ist und einst die Edit mit herausgab) Texte für die Ewigkeit, wenn nicht sogar für den Moment schreibt. Kaum zu glauben, aber wahr: Dank Songs wie »Deko für den Flur« oder »Ein Versuch« fängt man an zu vergessen, dass man Kante je vermisst hat. Luca Glenzer


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