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Hase und Wolf (1984)

Hase und Wolf (1984)

Hetzjagd zwischen Kohl und Rüben

Nu Pagadi!« - »Na warte!« lautete der Schlachtruf im Räuber-und-Gendarm-Spiel zwischen »Hase und Wolf«. Zur einst beliebten russischen Trickfilmreihe wurde in der DDR ein gleichnamiges Computerspiel entwickelt. Die volkseigene Spiel-Produktion orientierte sich unverblümt am Prinzip des Klassenfeind-Klassikers »Pac-Man« (siehe kreuzer 05/08): Durch ein Gartenreich ist ein flinker Meister Lampe zu lenken, der zahlreiche Grünkohlköpfe und Mohrrüben verspeisen muss. Beim kulinarischen Labyrinthgang gilt es, einem bösen Isegrim auszuweichen. Die Zahl der Jäger steigt bis auf drei an. Zum Levelsieg muss das ganze Feld innerhalb eines Zeitlimits abgegrast werden. Sonst verliert das Langohr eins seiner drei Leben.»Hase und Wolf« war eines der beliebtesten Spiele, das für die Kleincomputer-Typen KC85 meist als Kassettenladeprogramm zu haben war. Die ab 1984 gebauten Rechner waren eher selten in privaten Haushalten anzutreffen, weshalb das Spiel etwa in Bildungseinrichtungen so manche Unterrichtsstunde oder den Büroalltag in der Amtsstube versüßte. Ab 1986 konnte das Spiel auch am »Polyplay«-Automaten gezockt werden. Diese einzige real existierende Arcade-Maschine der DDR bot ganze acht Spiele an. Das in Furnier geschlagene Gerät war mit einem satten Preis von rund 23.000 Mark allerdings ebenfalls rar. Etwa 2.000 Stück wurden produziert und vorwiegend in FDGB-Freizeitheimen und auf größeren Rummelplätzen aufgestellt.Um noch einmal einzutauchen in die Welt aus Kohl und Rüben, braucht sich heute niemand mehr die Beine in den Bauch zu stehen: Bei polyplay.de kann man gleich online zocken. Tobias Prüwer


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