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Hot Chip

Hot Chip

Freakout/Release

Freakout/Release

Was wird da eigentlich gefeiert? Und überhaupt: Gibt es denn grade überhaupt was zu feiern? Na absolut. Zumindest, wenn man Hot Chip glauben darf. Das britische Quartett liefert mit dem achten Studioalbum »Freakout/Release« ein gnadenlos unwiderstehliches Ventil, um dem schlechten Wahnsinn des Alltags zu entkommen – hin zum guten Wahnsinn auf der Tanzfläche. Die elf Songs machen einen Salto rückwärts auf den Dancefloor der siebziger und achtziger Jahre. Und dabei sind sie sehr konsequent. Denn dieses Mal steht die Stimme von Alexis Taylor noch weniger im Mittelpunkt der Tracks als auf den vorigen Alben. Am Anfang hat die Band den unverkennbaren, klaren Gesang noch als Markenzeichen vor sich hergetragen. Jetzt sind es die überdrehten Harmonien und Beats, die Synthies, Melodien und die dichte Produktion, die die Fans erst in den Bann und dann auf die Tanzfläche ziehen sollen. In den vergangenen Jahren sind Hot Chip stärker zu einem Produzenten-Kollektiv gewachsen, das sich immer wieder Verstärkung holt, auf »Freakout/Release« zum Beispiel von Soulwax und Cadence Weapon. Und das alles, um den Titel des Albums zum Programm zu machen: Freakout. Wenn man sich die Texte anschaut, geht es nämlich weniger ums ausgelassene Feiern. Das versprechen nur die Beats. Vielmehr geht es darum, sich freizutanzen. Frei von Unsicherheit, Ängsten, Widersprüchen und Beklemmung – alles eben, was für viele in den vergangenen Monaten immer wieder ein Begleiter war. Kerstin Petermann


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