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Humanity

Humanity

Entwickler: tha & Enhance, Publisher: Enhance, Plattform: PC, Playstation, Preis: 30 €

Menschen sind in den meisten Fällen zu wenig oder zu viel. Das hängt vom Kontext ab: Abozahlen, ökologische Fußabdrücke, Demonstrationen. Eine besondere Leistung von »Humanity« ist, dass es sich wie ein Kommentar auf all das anfühlt, wie ein Schritt auf eine Meta-Ebene, aber gleichzeitig auch wie lustvoller, banaler Unsinn. Vielleicht stimmt beides. Wer sich an den Amiga-Klassiker »Lemmings« erinnert, erkennt die Spielidee schnell wieder: Statt kleiner Nagetiere ergießen sich hier Menschenmassen durch ein Portal und müssen durch abstrakte Levels an tödlichen Gefahren vorbei zu einem sicheren Exit gelotst werden. Doch statt per Mauszeiger wandern wir diesmal mit einem übernatürlichen Hund durch den Parcours. Der leuchtende Shiba-Inu wird mit dem Joystick gesteuert, und wo er steht, kann er Anweisungen hinterlassen. Sollen die Menschenmassen abbiegen, springen, sich aufteilen? Wie durch einen Flippertisch werden sie zur rettenden Lichtsäule gelotst. Spätestens, als sie gegen ominöse graue »Andere« kämpfen sollen, klingt eine diffuse Form von Gesellschaftskritik an. Wo sie hinführt? Das ist eine interessante und nicht ganz eindeutig geklärte Frage, verpackt in ein faszinierendes Action-Puzzle. »Humanity« macht beim Denken gute Kopfschmerzen und es hypnotisiert beim Hingucken. Nur beim Spielen wird es leider umständlich, weil es Präzision und Überblick verlangt. Von einem Hund im Getümmel. Jan Bojaryn


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