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Idles

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Tangk

Tangk

Schluss mit dem reinen gutturalen Spoken-Word-Style! Auf der neuen Platte beweist uns Joe Talbot, dass er fleißig beim Gesangsunterricht war und dass er – wie man bereits in »Crawler« vorab hören konnte – den einst eher aggressiven Idles-Sound auch schön soulig machen kann. Aufgrund dieser Behauptung aber zu glauben, dass das fünfte Album der Band aus Bristol lediglich aus samtigen Songs bestehen würde, wäre schmerzhaft falsch. Vielmehr ist es ein Kompromiss zwischen energetischem Post-Punk, elektronischem Alternative-Rock und Klavierballaden mit einem Hiphop-Zwinkern. Zu dieser Symbiose hat sicherlich die Tatsache beigetragen, dass Kenny Beats (Denzel Curry, Vince Staples, Benee), Nigel Godrich (Radiohead, The Smile, Beck) und der Idles-Gitarrist Mark Bowen das Album gemeinsam produzierten. Und darum fehlt es »Tangk« wahrscheinlich auch etwas an der Kohäsion, die in den vorherigen Platten maßgebend war. Dafür sind auf dem Album eine Menge Loops, Effekte, Keys und sogar Blasinstrumente zu hören, die überraschen. Ebenfalls anders an dem Album ist sein Narrativ, das primär von Liebe und eben nicht von Wut handelt, auch wenn der Sänger nicht vergisst, wiederholt »fuck the King« zu sagen. In der Tat benutzt Talbot hier das Wort »love« 29 Mal und lotet das Gefühl durch Themen wie Dankbarkeit, Sex, Herzschmerz, Vaterschaft und das Besingen eines fliehenden Pferdes im Ballettröckchen aus. »Look at him go!«, schreit er – und die Gitarren legen los. Libia Caballero Bastidas


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