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Iggy Pop

Iggy Pop

Every Loser

Every Loser

»I’m the guy with no shirt who rocks« – mit diesen Worten hat der sogenannte »Godfather of Punk« das recht simple Konzept seines neuen Albums »Every Loser« schon ganz gut zusammengefasst. Nach den etwas gediegeneren und experimentelleren Alben »Free« und »Post Pop Depression« kehrt Iggy Pop auf seiner mittlerweile 19. Platte nun wieder mehr zu seinen Punkwurzeln zurück – im Song »Modern Day Ripoff« klingt sogar deutlich das charakteristische Piano-Stakkato des Stooges-Hits »I Wanna Be Your Dog« durch. Auch wenn zwischendurch mal eine Gitarren-Ballade (»Morning Show«) oder ein Synth-Pop-Track (»Strung Out Johnny«) eingeschoben werden, »Every Loser« tut vor allem eins: ganz gut brettern. Für die Aufnahmen des Albums hat Pop unter anderem mit Chad Smith (Red Hot Chili Peppers), Josh Klinghoffer (Ex-Chili Peppers) und Duff McKagan (Guns N’ Roses) eine ebenso illustre wie etwas ergraute Schar an Rockmusikern um sich gesammelt. Das hat sicherlich dazu beigetragen, dass »Every Loser« sowohl handwerklich als auch produktionstechnisch absolut solide klingt, soundästhetisch dann aber doch auch etwas angestaubt wirkt. Auch lyrisch sind die wütenden Rants über Hollywood-Dekadenz, Pseudo-Punks oder Internet-Trolle nicht unbedingt immer das, was man originell oder auf Höhe der Zeit nennen kann: »Got a dick and two balls, that’s more than you all« – okay, Iggy, okay. Auch wenn das Album sicher kein großer, visionärer Wurf ist, Spaß machen tut das Ganze dann doch. Und im stolzen Alter von 75 noch so viel angry energy auf eine Platte zu pressen, ist ja irgendwie auch eine Leistung. Yannic Köhler


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