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Jessica Pratt

Jessica Pratt

Here in the Pitch

Here in the Pitch

Jessica Pratts Stimme ist sicher zu speziell für die ganz großen Bühnen. Aber dorthin will sie vermutlich sowieso nicht, ist also in der Nische gut aufgehoben. Zumal sie für verquere, experimentell verträumte Arrangements mit Folk- und Jazzelementen steht. Das instrumentale Setting war auf ihren bisherigen drei Alben stets ähnlich, ihr einzigartiger Gesang wurde meist nur von einer zart gezupften Akustikgitarre begleitet. Ihr neues Werk »Here in the Pitch« bricht mit dieser Routine. Zwar bleibt die Stimmung auf der Platte sonderbar mystisch – aber weniger minimalistisch als bisher. Auf ihrem vierten Album entdeckt die Kalifornierin bisher unbekannte Welten: Flöten, Pauken und Glockenspiele sind nur drei Beispiele aus der musikalischen Spielzeugkiste, die Pratt weit aufgeklappt in Gary’s Electric Studio in Brooklyn aufgestellt hat. Wundersam verträumte Melodien plätschern daher und schmiegen sich um die Stimme der Songwriterin. Herausragende Höhepunkte bietet das Album nicht, das Gesamtkonzept wirkt aber stimmig. Auf Hooks, Refrains und Ohrwürmer verzichtet Jessica Pratt komplett. Die braucht sie auch gar nicht, denn »Here in the Pitch« klingt so schön verwunschen, dass man auf der Suche nach dem nächsten Tagtraum immer wieder darin eintauchen will. Und das geht vor kleinen Bühnen sowieso viel besser. Julia Seegers


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