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Kae Tempest

Kae Tempest

Self titled

Self titled

Mit dem fünften Studioalbum machen wir eine sehr persönliche Tour zu den Wurzeln und der Entwicklung von Kae Tempest. Es ist deshalb nur logisch, dass das Album »Self titled« heißt. Die zweite Single schlägt mit dem Titel »Know yourself« auch den thematischen Bogen. Sie heißt aber nicht nur »Kenne dich selbst«, sondern ist eine ganz aktive und reale Vergangenheitsarbeit: Mit älteren Samples wird Tempests frühere, höhere Stimme der jetzigen Stimme gegenübergestellt. Gleichzeitig spiegeln die Samples auch (innere) Dialoge wider, die Tempest zu der Zeit geführt hat. Sie nehmen uns mit auf den Weg einer Identitätsfindung. Wie schwierig und schmerzhaft diese Identitätsfindung sein kann – insbesondere für eine queere Person –, zeigt die erste Single des Albums »Statue in the Square«. Sie beinhaltet die bittere Erkenntnis, als queere Person vielleicht aus Gründen des Pink-Washings oder sonstiger Bigotterie geehrt zu werden, als »so eine« aber eigentlich nicht gewollt zu sein. Auf den zwölf Songs geht es aber nicht nur um Queerness, sondern ebenso um Selbstbestimmung und Selbstliebe. Diese Themen verhandelt »Self titled« sehr persönlich entlang der eigenen Biografie und Erfahrungen Kae Tempests. Auf dem Album sind deshalb auch Artists wie die Young Fathers, Connie Constance oder Neil Tennant vertreten, die Tempest über die Jahre hinweg begleitet und inspiriert haben. Trotz aller Intimität, die in diesem Album steckt, ist dieses auch eine gesellschaftliche Ansage und Anklage: Anklage, weil es zeigt, welche Unsicherheit und Diskriminierung mit Queerness immer noch verbunden sind. Ansage, weil es auch zeigt, welches Empowerment und welche Schönheit in Queerness stecken. Mit »Self titeld« ist nicht nur im Juni Pride Month, sondern immer. Kerstin Petermann


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