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Käptn Peng und Die Tentakel von Delphi

Käptn Peng und Die Tentakel von Delphi

Das nullte Kapitel

Das nullte Kapitel

Bitte assoziieren Sie! Die Stärke von Käptn Peng, dieser ausgeflippten Pralinenschachtel voller Musik und Weisheit, sind Wortverdreher auf Flows. Deswegen heißt es auch auf »Das nullte Kapitel« wieder: »Ich bereise die Scheiße hier mittels sich reimendem Schall und sprechenden Lenkraketen und bastele grammatikalische Gelenkprothesen und zu diesen Prothesen auch noch Kontrathesen«. Und alles ward danach Energie, als Pi »der Ewigkeit mit einem niemals endenden Gedicht ein sterbliches Gesicht gibt« und in Schreien und verzerrten Gitarrenriffs verglüht. Außerdem ist da ja noch das Peng und bringt Die Tentakel von Delphi in die angemessen ausgeflippte Bewusstseinslage. Und alles ward Tanz und Party, als das Peng deklinierte: »Ich dachte, das Wob ist weg, nein das Wob ist back«, was noch viel besser funktionierte, da es die Jazzkapelle auf dreifachen Speed intonierte. 
Die Flows sind Neunziger und erinnern an den kreativen Wahnsinnsspaß der Zeit, als deutschsprachiger Hiphop sich noch ausprobierte. Zwischen den Beats aus Bass, Gitarre und allem, was sich durch Draufschlagen Töne entlocken lässt, tauchen Zeilen auf wie: »Ich kam zu einer Kante und ich fiel hinab, weil ich die Kante nicht erkannte.« Trigger, der die Synapsen zum Assoziieren bringt und zum Nachdenken darüber, was die Sprache so draufhat. Das dritte Studioalbum des Käptn Peng und seiner Tentakel von Delphi ist wieder ein grandioser, lehrreicher Spaß. Kerstin Petermann


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