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Kirby und das vergessene Land

Kirby und das vergessene Land

Entwickler: HAL Laboratory, Publisher: Nintendo, Plattform: Switch, Preis: 60 €

Unter Nintendos zahlreichen familienfreundlichen Maskottchen ist Kirby das komischste: ein gottähnliches, unerklärliches Wesen vom Planeten Pop, das Widersacher aufsaugt, einen Teil ihres Wesens kopiert und den Rest spurlos verschwinden lässt. Kirby sieht aus wie ein pelziges Kaugummi, kann sich aber beliebig verformen. Er besiegt seit 30 Jahren in zahlreichen Jump’n’Runs quer über alle Nintendo-Konsolen immer neue Widersacher und freundet sich dann mit ihnen an. Kirby lebt in einer übersüßten Idylle, in die regelmäßig namenloser Schrecken aus fremden Dimensionen hereinbricht, den nur der bedingungslos fröhliche Kirby besiegen kann. Am Ende eines trügerisch süßen Kirby-Abenteuers bleiben Erwachsene aufgewühlt zurück. Sie erkennen Anspielungen auf Body-Horror, Kannibalismus, H. P. Lovecraft, die »Alien«-Filme, vielleicht auch die Teletubbies. Kinder tun das nicht. Sie lieben Kirby und freuen sich, dass er alle mitspielen lässt. Sie hinterfragen nicht, wo die gefressenen Gegner bleiben, woher das kosmische Grauen kommt, warum das neue Abenteuer »Kirby und das vergessene Land« in einer menschenleeren Post-Apokalypse spielt. Kinder haben nur unter Umständen Mitleid, wenn sie einen süßen Gegner verschlucken. Wenn Kirby sich einen großen Ring in die Mundhöhle stopft und sich aufgesperrt in die Kamera dreht, fühlen Kinder sich bei dem Anblick noch nicht an die Schrecken fehlgeschlagener Google-Bildersuchen erinnert. Sie finden dann einfach, dass Kirby lustig aussieht. Besonders große Dinge in den Mund zu nehmen, ist tatsächlich der Clou am neuen Kirby-Spiel. Der neue Vollstopfen-Modus bringt den serientypischen Mix aus naivem Humor und Body-Horror auf den Punkt. Verstörender kann Kirby nicht aussehen, lustiger und fantasievoller kann gleichzeitig das Spiel nicht sein; er verschluckt Autos, Hebebühnen und Glühbirnen, um überraschende neue Kräfte zu gewinnen. Das mag wahllos wirken, aber es passt in ein makelloses 3-D-Jump’n’Run (...) Jan Bojaryn


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