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Kool & The Gang

Kool & The Gang

Perfect Union

Perfect Union

Disclaimer: Der Autor hatte 1992 für ein Leipziger Regionalradio vor dem ausverkauften Kool-Konzert im »Easy Auensee« (wie es damals hieß) aufgelegt; er war jung und suchte den Ruhm im Windschatten der Gang, die Jahre später in der dann spärlich besetzten Bühne im Clara-Zetkin-Park noch mal die gleichen Klassiker abspulte. Viele Jahre später: gleich zwei Todesfälle. Ein Jahr nach Ronald Bell starb Dennis Thomas diesen Sommer – das Gründungsmitglied sollte den Release der zehn neuen Songs nicht mehr miterleben. Und die sind auf beachtlichem Level: kein müdes, langweilendes Alterswerk, keine Früher-war-alles-besser-Attitüde, sondern Groove pur: »… it’s a celebration«. Klar, Discofunk ist in die Jahre gekommen, retro ist das von Abba bis Zappa (also von Track eins bis zehn) – aber immerhin bei sich selbst abgeschaut und nicht geklaut wie so vieles andere eingangs der dreißiger Jahre. Achtmal synkopierter Funk für den postpandemischen Samstags-Dancefloor (z. B. »Weekend«, »Good time«), eingefasst von umweltfreundlicher Gospelbotschaft im Opener, der Single »Pursuit of happiness«, die als Rapversion mit Keith Murray das Uptempo-Album schon nach einer guten halben Stunde klammert. Kool und seine Rumpfmannschaft können noch Good-Time-Party-Music der Marke »Ladies night« – auch wenn die ignoranten MP3-Anklicker auf den Ü-30/Ü-40-Partys wohl weiter nur die größten Hits der Achtziger abnudeln werden. Torsten Fuchs


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