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Marianne Eppelt (Hg.): Leipzig zum Verweilen

Marianne Eppelt (Hg.): Leipzig zum Verweilen

Marianne Eppelt (Hg.): Leipzig zum Verweilen. 112 S.

Wer sollte ahnen, dass »Leipzig zum Verweilen« mal ziemlich zynisch klingen könnte. Und doch ist es gerade in diesen Tagen ganz schön, in diesem kleinen, für Reclam-Verhältnisse wiederum großen Buch zu blättern: 15 Leipziger Orte lassen uns mit jeweils einem lexikonartigen und einem literarischen Text(auszug) in Erinnerungen schwelgen. Hach, der Hauptbahnhof! Das Völkerschlachtdenkmal! Die Polizeidirektion! Und der Cossi! Was war es doch für eine unbeschwerte Zeit, als wir diese herrlichen Orte noch betrachten, ach was, betreten durften. Neben Erwartbarem (Goethe, Loest und Lene Voigt), Hingebogenem (Ringelnatz und Rilke) und Überraschendem (Bettina Wilpert) gefallen besonders ein hübsch-vertraulicher Brief Felix Mendelssohn Bartholdys (»Arie aus der Passionsmusik gespielt von Herrn Schmidt. Phantasie gespielt von mir. …«) und der »historische Anfall« aus Jaroslav Rudiš’ »Winterbergs letzte Reise«. Dass dessen Hauptfigur einem Leipziger nachempfunden ist, erfahren wir nicht, wie überhaupt etwas mehr Information und Emotion zu den Texten nicht geschadet hätte. Seis drum: Es ist eine nette kleine Sache – und damit kommt es Leipzig ja doch recht nah. Benjamin Heine


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