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Maquette

Maquette

Ganz kleine Probleme

Entwickler: Graceful Decay, Preis: 20 €

Größenmaßstäbe sind toll, wenn wir sie erleben können. Auf dem Berg stehen, durch die Lupe schauen, das reißt uns aus unserem Maßstab heraus. Das Spiel »Maquette« handelt davon, wie ein Mensch auf eine Beziehung zurückblickt und wie er seine Erinnerungen in einem Tagebuch entdeckt. Im Nachhall werden die Dinge kleiner. Er sieht ein Modell. Dann dreht er sich um und bemerkt, dass er selbst in einer größeren Version desselben Modells steht. Die Welt ist verschachtelt wie eine Matrjoschka. Dieser Augenblick ist der Witz an »Maquette«. In dem erzählerischen Rätselspiel liegt die Erinnerung in bunten Metaphern in einer Art Diorama herum. Nachbildungen der Vergangenheit stehen unter einer großen Kuppel. Wer die Kuppel verlässt, erkennt hoch am Himmel das nächste Kuppeldach. Mit diesem mentalen Mandelbrot-Abfuck müssen Spieler umgehen lernen. Ein großes Hindernis können sie eine Größe darunter einfach aus dem Modell heben, um dann einen Maßstab darüber selbst durch die freigeräumte Passage zu spazieren. Wer eine Ecke weiter denkt, kann Gegenstände durch einfaches Umräumen wachsen oder schrumpfen lassen. Die Idee ist wahnsinnig und brillant, die Rätsel sind abwechselnd unmöglich schwer und banal einfach. Manchmal etwas bezugslos läuft die Beziehungsgeschichte daneben. Sie ist aber sehr menschlich und natürlich erzählt. Und so entstehen die romantischsten Kopfschmerzen der Saison. Jan Bojaryn


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