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Martin Helmchen

Martin Helmchen

Bach Six Partitas

Bach Six Partitas

Historische Kompositionen auf dem Instrumentarium der Entstehungsepoche darzustellen, ist für Interpreten faszinierend und aufschlussreich. Auf seiner neuesten CD spielt Martin Helmchen alle Bach-Partiten auf einem Tangentenflügel ein und lässt so seine Hörerinnen und Hörer an einer Entdeckungsreise teilhaben. Das gespielte Original-Instrument von Spät & Schmahl aus dem Jahre 1790 wurde 40 Jahre nach Bachs Tod gebaut, Helmchen geht davon aus, dass es eine Weiterentwicklung dessen ist, was Bach kannte und sich zu Lebzeiten möglicherweise erträumt hat. Unzufriedenheiten mit den Limitationen des gegebenen Instrumentariums gab es immer. Helmchen selbst begeistert sich insbesondere für die Farben, die » Symbiose der Charakteristika von Cembalo, Clavichord und frühem Hammerflügel … diese Registerzüge«. Die klangliche Qualität der majestätischen und kraftvollen Akkorde in den Eröffnungssätzen der D-Dur- oder der c-Moll-Partita und die besondere Transparenz der Darbietung lassen durchaus aufhorchen. Und ja, es ist eine ganz besondere Farbe, wenn Helmchen den weichen Lautenzug im Air der e-Moll-Partita einsetzt, in Wiederholungen die Registrierung in andere Farben ändert. Wer das Spiel des Pianisten Martin Helmchen am modernen Flügel jedoch kennt und seine feinsinnige, hochindividuelle Art, rhythmische Komponenten aus schwingendem Klang abzuleiten, bemerkt, dass er hier in eine abstraktere, weniger subjektiv geprägte Bachwelt eintritt, die ganz anderen Gesetzen gehorcht. Ein interessanter Ausflug, von dem aus man jedoch gern wieder heimkehrt, zu diesem ganz besonderen Klavier-Interpreten. Anja Kleinmichel


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