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Martin Steuber

Martin Steuber

And I play Guitar

And I play Guitar

Der Leipziger Gitarrist Martin Steuber präsentiert hier eine spannende Mischung zeitgenössischer Positionen für sein Instrument. Allesamt reflektieren diese Werke traditionelle Spielweisen des Zupfinstrumentes und versuchen andererseits, neue Klangfacetten der Gitarre auszuloten. Mit Berios »Sequenza XI« von 1987/88 und »Tellur« von Tristan Murail aus dem Jahr 1977 – zwei Klassikern der Avantgarde-Gitarrenliteratur – hat Steuber alle Möglichkeiten, seine Kompetenz bei der Realisierung aufwendigster komplexer Partituren zu demonstrieren und seine Virtuosität unter Beweis zu stellen. Sein gutes Timing und ein feines Gespür für die Gestaltung von Übergängen sind bemerkenswert. Stefan Beyers »Clair de lune« entstand 2021 auf Anregung des Interpreten. Während ein Zuspiel mit Sinustönen sich mit den akustischen Klängen der Gitarre vermischt, erinnert diese, hier mit dem Bogen gestrichen, kaum noch an sich selbst. Im Gegensatz zu Debussys gleichnamigem zartschwebendem Klavieropus entsteht hier eine abenteuerliche Klangwelt zwischen teils schneidend aggressiver Schärfe und überraschender Statik. Einen Ausflug in hochkomplexe Mikrotonalität gibt es mit Michael Quells »Momentaufnahmen/Caprichos – Reflexionen zu Goya … und darüber hinaus …«. Inmitten dieser aufgeregten Exzesse zeitgenössischer Kleinteiligkeit laden dann Gregor Forbes »Diffuse Planes« von 2021 regelrecht zum kontemplativen Zuhören ein. Er arbeitet mit besonderer Stimmung des Instrumentes und erzeugt Klangräume mit homogenen, repetitiven Strukturen aufgebrochener Akkorde. Ein abwechslungsreicher Parcours mit einigen Überraschungen. Anja Kleinmichel


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