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Matthias Grünert

Matthias Grünert

Cherubini: Requiem

Cherubini: Requiem

Was Fake News alles so auslösen können: 1805 erfuhr Luigi Cherubini, dass sein großes Vorbild Haydn verstorben sei. Tief traurig setzte sich der in Paris lebende Italiener an den Schreibtisch und schrieb mit seinem »Chant sur la mort de Joseph Haydn« eine innige Totenklage. Als sich kurze Zeit später die Nachricht als Gerücht entpuppte, muss dies Cherubini doch ein wenig unangenehm gewesen sein, so dass er selbst dafür sorgte, dass das Werk in der Versenkung verschwand. Ganz vergessen wurde die Trauermusik zwar nie, aber es ist schon eine Besonderheit, dass Matthias Grünert auf der neuesten CD des prachtvoll tönenden Kammerchores der Dresdner Frauenkirche das ungleich bekanntere Requiem des großen Musikdramatikers mit dem »Chant« kombiniert. Ebenso wie die Tatsache überrascht, dass Grünert mit dem Instrumentalpart keines der Dresdner Orchester betraute, sondern auf das Philharmonische Orchester Altenburg-Gera zurückgriff. Eine gute Entscheidung, denn das Ensemble präsentiert sich in Bestform – die Bläser tönen wundervoll satt, die Streicher schwelgen erdig. Hagen Kunze


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