Metro: Awakening
Entwickler: Vertigo Games, Publisher: Deep Silver, Plattform: Meta Quest, PSVR2, Preis: 39,99 €
Es mag vielleicht nicht der beste Ort für die Realitätsflucht vor der ungemütlichen Jahreszeit sein, aber wer statt Urlaub auf den Kanaren Ferien im nuklearen Winter vorzieht, kann das jetzt wirklich hautnah erleben. Mit dem literarischen Metro-Universum schuf Dmitri Gluchowski vor rund zwei Jahrzehnten eine düstere Dystopie im Jahr 2033: Nach der atomaren Katastrophe haben sich die Bewohnerinnen und Bewohner von Moskau ins weitverzweigte U-Bahnsystem zurückgezogen. Doch auch dort ist es nicht sicher: Durch die massive Strahlung haben sich mutierte Lebensformen entwickelt, die die Tunnel heimsuchen. Die verbliebenen Menschen organisieren sich in Lagern, die um die Vormachtstellung kämpfen. Während man im Buch und in den drei Spieladaptionen in die Haut von Artjom schlüpft, ist beim ersten VR-Ableger der Arzt Serdar Protagonist. Seine Frau Yana verkraftet den Tod des gemeinsamen Kindes nur schwer. Immer wieder erscheint ihr Petya und wenn sie ihre Pillen nicht nimmt, nehmen die Halluzinationen überhand. Serdar muss also im Irrgarten der Tunnel dringend für Nachschub sorgen. Dafür steht ihm ein solides Waffenarsenal zur Verfügung, das im Handling gefällt. Schließlich sammelte der niederländische Entwickler Vertigo Games bereits Shooter-Erfahrung mit den beiden »Arizona Sunshine«-Titeln. Sicherer, aber nicht weniger herausfordernd ist es da, die Gegner schleichend zu umgehen. »Metro Awakening« kann auf eine extrem dichte Atmosphäre bauen. Da ist die Flucht zurück in die Realität geradezu eine Wohltat. Lars Tunçay