Niemand spricht, wenn Samus Aran die Szene betritt. Die Kopfgeldjägerin ist seit 1986 der Star der Metroid-Serie und eine der wichtigsten Heldinnen des Mediums. Samus stöbert durch Ruinen, erkundet außerirdische Labyrinthe und tritt monströsen Schrecken entgegen.
Die Serie hat viele Klassiker hervorgebracht, aber diesen hier halten viele Menschen immer noch für eines der besten Videospiele aller Zeiten: »Metroid Prime« schlug Ende 2002 auf der unterschätzten Spielekonsole Gamecube ein und wirkte in der Spieleszene wie ein furchteinflößender Fremdkörper, wie ein Gymnasiast unter Grundschülern. »Metroid Prime« sieht aus wie ein Egoshooter, ist aber eher ein Ego-Adventure. Samus muss auch kämpfen, doch vor allen Dingen muss sie ihren Weg durch überwucherte Dschungel, Lavahöhlen und Minen finden. Viel Spielzeit geht ernsthaft beim Drehen und Wenden der komplexen 3-D-Karte drauf. Unzählige Geheimnisse verstecken sich in der Welt. Das Geballer ist dagegen eher ein Nachgedanke.
Jetzt ist ein Remake von »Metroid Prime« für die Nintendo-Switch erschienen, und es wirkt auch heute noch modern. Ego-Adventures sind inzwischen eine riesige Nische. Aber so stimmungsvoll und aufregend wie dieser Alien-Planet sind auch im Jahr 2023 nur wenige. Jan Bojaryn