MIA

MIA.-Fans haben es nicht leicht. Das weiß auch Sängerin Mieze Katz: »Es gibt viele Menschen, die sagen: Gott, warum MIA. - bist du irre?« Zu affektiert, zu schlagerhaft, zu rosenstolz, so lauten die gängigen Vorwürfe. Dennoch ist die Band in den letzten Jahren immer größer geworden. Vor allem der pulsierende Schmachtfetzen »Tanz der Moleküle« hat den Berlinern den Weg geebnet. Das neue, mittlerweile vierte Album »Willkommen im Club« führt den Mix aus varietémäßiger Schnulzigkeit und modernem Clubsound fort, allerdings gewinnt Letzterer häufiger die Oberhand. Eignet sich die Single »Mein Freund« als Soundtrack zum Kinderschminken auf Kreuzberger Straßenfesten, so versetzt der Opener »Kapitän« selbst Raver in rhythmische Zuckungen. Im Dancebereich liegen auch die Wurzeln von MIA. - ihre allererste Single erschien beim Elektrolabel »BPitch Control«. Laut Mieze ist die neue Platte vor allem zum Tanzen da: »Eng tanzen, Walzer, Discofox, Eurythmie, tanze deinen Namen.« Was heute cool ist, darf jeder selbst entscheiden, und es werden sicher viele sein, die am Ende bei MIA. landen. Ist das jetzt schlimm? Ich denke nicht. Liebe MIA.-Fans, ihr seid schon okay! Stefan Mühlenhoff