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Michel Houellebecq/Louis Paillard

Michel Houellebecq/Louis Paillard

Karte und Gebiet. Graphic Novel. Aus dem Französischen von Uli Wittmann. Köln: Dumont 2023. 160 S., 32 €

Michel Houellebecq/Louis Paillard.

Mit »Karte und Gebiet« landete der große französische Provokateur Michel Houellebecq 2010 einen Bestseller, gewann die Herzen vieler mitteleuropäischer Leser und Leserinnen – und heimste den wichtigsten französischen Buchpreis ein, den Prix Goncourt. Nun ist eine geniale Graphic Novel von Louis Paillard erschienen, die kühnste Comicträume wahr werden lässt. Mit feinem Schwung erschuf der Pariser Architekt ein aufregendes Buch voll detailreicher Illustrationen über zwei französische Künstlersubjekte beim fröhlichen Tanz am Abgrund. Als der fast vergessene Maler Jed dem Schriftsteller Michel Houellebecq begegnet, wendet sich Jeds halblausiges Schicksal: Es wird aufregend, wild – und nicht unblutig. Einer der beiden bleibt auf der Strecke in Houellebecqs mit Abstand lustigstem Buch, das die Kunst, die Liebe, Väter und das Geld verhandelt und solche Perlen enthält wie: »Du hast ja Popper und seine Theorie der Falsifizierbarkeit nicht gelesen. Macht nichts, Schatz, wir essen jetzt den Kabeljau.« Viele hielten Houellebecq schon immer für einen großen Witzbold. In »Karte und Gebiet« zeigt er, wie sehr er über sich selbst lachen kann. Und wer wusste bis dato, dass des Meisters Liebe allen Tieren der Welt galt, besonders dem superschlauen Schwein? Fazit: Die Graphic Novel schafft es in zarter Radikalität, den Aberwitz des Romans noch zu steigern. Frank Willmann


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