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Minute of Islands

Minute of Islands

Entwickler: Studio Fizbin / Publisher: Mixtvision / Plattform: PC, Xbox (ab One), Playstation (ab 4), Switch / Preis: 20 €

Ziele zu erreichen, ist schwer. Hier setzen Videospiele an: Sie pflastern ihre Welten mit erreichbaren Zielen. Alles ist schaffbar. Damit sind sie ein schöner Urlaub vom restlichen Leben. Aber sie setzen den Erfolgsdruck mit einiger Selbstverständlichkeit fort. Der anhaltende Produktivitätsterror wird selten hinterfragt. In dem kleinen und kurzen Indie-Adventure »Minute of Islands« passiert genau das; es handelt von einer psychisch kranken Heldin, die sich mit aller Kraft gegen den Untergang einer Inselwelt stemmt. Doch die Welt ist schon verloren. Das ist beim Spielen so hart, wie es klingt. So schön die handgezeichneten Inseln auch vermodern, es geht deutlich bergab. Eigentlich weiß es auch die Heldin. Doch »Minute of Islands« ist nicht einfach ein Depri-Spiel, denn es erzählt seine Geschichte mitfühlend und klug. Und es sieht bei allem Ekel hinreißend aus. Pilze wuchern, Wale verwesen, einbeinige Möwen picken im Aas, und die Heldin Mo stapft in ihrem signalgelben Mantelkleid durch das Elend. Automatisch wächst sie ihren Spielern ans Herz. Auch wenn Mo alles schwarz sieht, bleibt die Welt auf eine schwer greifbare Art schön. Der tödliche Schimmel strahlt in bunten, raumgreifenden Fruchtkörpern über die authentisch verrottenden Zivilisationsreste. Jeder Bildschirm steckt so voller fantastisch gezeichneter Details, dass es das Spiel hoffentlich bald auch als Bildband geben wird. Jan Bojaryn


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