anzeige
anzeige
Mitra Kotte

Mitra Kotte

Herstory (A Century of inspiring female Composers)

Herstory (A Century of inspiring female Composers)

Durchlässigkeit, Klarheit und Virtuosität kennzeichnen das Spiel der österreichischen Pianistin Mitra Kotte, die insbesondere für die Interpretation klassischer Werke bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Auf »Herstory« präsentiert sie nun Werke von Komponistinnen des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. In diesem Querschnitt durch eine weibliche Musikgeschichte entwickeln die vorgestellten Werke verschiedener Komponistinnen-Generationen, ausgehend vom virtuosen Salonstück bis hin zu spätromantischer und moderner Tonsprache, immer mehr Individualität und gewinnen zunehmend an Interessantheit. Während die Stücke von Louise Farrenc (1804–75) und Emilie Mayer (1812–83) noch recht unterkühlt und korrekt, ganz im klassischen Duktus eingespielt sind, atmen bereits die ersten Töne von Marie Jaëlls (1846–1925) Impromptu und später auch Cecile Chaminades (1857–1944) Sonate mehr Freiheit. Hier erhält man eine Ahnung von Mitra Kottes Gestaltungsvermögen, auch wenn alles immer noch recht gezügelt und in geordneten Bahnen läuft, was manchmal mehr Überschwang oder Beweglichkeit im Tempo vertragen könnte. Die auf Übertransparenz ausgerichtete Aufnahmetechnik kommt einem spätromantischen Klangbild nicht entgegen, das mehr Klangmischung und Flächigkeit vertragen würde. Sofort in den Bann zieht Kotte mit dem eindrucksvoll dunkel schreitenden Beginn von Nadia Boulangers (1887–1979) »Vers la Vie nouvelle« aus dem Jahr 1918. Zu den ausgesprochen interessanten Kompositionen gehören insbesondere Vítězslava Kaprálovás (1915–40) »April Preludes op.13« und die maschinenhafte Toccata von Maria Hofer (1894–1977) aus dem Jahr 1947. Anja Kleinmichel


Weitere Empfehlungen